Scandlines bestätigt Angebot für Fähren – Ärger von der EU
Scandlines hat am Montag bestätigt ein Angebot für die ehemaligen Neubauten Berlin und Copenhagen abgegeben zu haben. Danach soll Scandlines für die Berlin und Copenhagen 25 Millionen Euro geboten haben, um diese der insolventen Werft abzukaufen. Beide Neubauten sollte bei der Bestellung noch rund 184 Millionen Euro kosten. Im Jahr 2012 war die Reederei Scandlines vom Kauf der Fähren zurückgetreten, nach dem bekannt wurde, das Sie zu schwer sind.
Nun müssen erst mal Banken und das Land über die Offerte von Scandlines entscheiden. Auch ist das Angebot von rund 25 Millionen Euro für beide Fähren viel zu niedrig und wird sich wohl im Laufe der Verhandlungen erhöhen. Mit einer schnellen Einigung aller Parteien ist ebenfalls zu rechen. Scandlines braucht dringend neue Fähren und die Werft will beide Fähren so schnell wie möglich loswerden. Bereits ab Freitag wird es eine Sitzung des Gläubigerausschusses geben, in dem das Ergebnis von Land und Banken beraten werden soll.
Derweil kommen aber erst Zweifel am Umbau der Berlin und Copenhagen auf. Laut Scandlines wird der Umbau sehr teuer und rund 1 Jahr dauern. Im Gewicht zusparen können die Fähren nur verlängert oder der gesamte Rohbau entkernt werden, um ihn neu aufzubauen. Nun könnte aber eine andere Lösung in Betracht kommen und die beiden Fähren nach dem Endausbau zwischen Puttgarden und Rødby zum Einsatz kommen. Dafür würden zwei Fähren auf die Route Rostock-Gedser wechseln und dort die beiden betagten Fähren ablösen.
Einen Probeanlauf der Prins Richard gab es bereits im Jahr 2013 in Gedser. Für den Einsatz müssten nur noch alle Anleger angepasst werden und die Berlin und Copenhagen nicht aufwendig umgebaut werden. Ob es zu dieser Lösung kommt, wird sich wohl erst Zeigen wenn Scandlines beide ehemaligen Neubauten übernommen hat
Scandlines droht Ärger von der EU
Nun droht aber Scandlines weiterer Ärger von der EU aus Brüssel. Der Europäische Rechnungshof prüft die Verwendung der Fördermittel die Scandlines für den Umbau bzw. Neubau des Fährterminals in Rostock. Scandlines hatte für die neuen Anlagen rund 54 Millionen Euro von der EU als Fördermittel bekommen. Problem für den Rechnungshof ist, das aber die Anlagen seit dem Bau nicht benutzt wurden und brachliegen. Diese Prüfung wurde bereits auch vom Hafen Rostock und dem Land bestätigt. Allerdings sieht man beim Land keine Probleme und sagt alle Fördermittel seien korrekt verwendet worden.
Hafen Rostock macht Druck bei Scandlines
Zusätzlich hat der Hafen Rostock mit Scandlines die bestehenden Verträge geändert. Da die Anlagen über Doppelrampen verfügen, können keine anderen Fähren den Anleger nutzen. Deshalb hat sich Scandlines nun in den Verträgen verpflichtet ab dem 01. Januar 2016 die neuen Anlagen zu nutzen. Ist das nicht der Fall, werden ab diesem Datum hohe Strafzahlungen fällig.
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