Landstromanlage am Norwegenkai in Betrieb genommen
Ministerpräsident Günther: „Gemeinsam leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung. Durch Landstrom reduzieren wir sowohl Schadstoffemissionen als auch den Ausstoß von Klimagasen während der Hafenliegezeit auf null. Schleswig-Holstein unterstützt dieses richtungsweisende Projekt und wird weitere Anlagen dieser Art fördern.“ Dirk Claus: „Wir wollen künftig 60 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom decken. Damit zählen wir zu den umweltfreundlichsten Häfen in Europa.“
Nach dem Norwegenkai sollen bereits im kommenden Jahr der Schwedenkai und der Ostseekai (Kreuzfahrtterminal) landstromfähig werden. Bauherr der Landstromanlage, die von der Siemens AG errichtet wurde, ist der PORT OF KIEL. Die Investitionssumme beläuft sich auf 1,2 Mio. Euro und wird durch das Land Schleswig-Holstein mit 400.000 Euro gefördert.
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Als Klimaschutzstadt möchte Kiel bis 2050 klimaneutral werden. Dieses ehrgeizige Ziel können wir nur erreichen, wenn alle mithelfen. Die neue hochmoderne Landstromanlage trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß im Hafen deutlich zu verringern. Ich freue mich sehr, dass Color Line in dieser Sache voran geht – und ich würde es begrüßen, wenn andere Reedereien diesem Beispiel folgen.“
Trond Kleivdal, Vorstandsvorsitzender der Color Line: „Unsere Schiffe sind für den Strombezug von Land ausgerüstet und liegen bereits seit 2011 in Oslo und seit 2017 in allen vier norwegischen Häfen an der Hafensteckdose. Mit Kiel stellt nunmehr ein weiterer Hafen die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, um unsere Strategie zum Schutz der Umwelt weiter voranzutreiben und zu unterstützen. Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, die EEG-Umlage auf Landstrom zu reduzieren, um einen verbesserten wirtschaftlichen Rahmen zu schaffen.“
Die Landstromanlage der Firma Siemens für den Kieler Norwegenkai ist genau auf die Bedürfnisse von Reederei und Hafen abgestimmt. Sie hat eine maximale Anschlussleistung von 4,5 Megawatt (MW) bei einer elektrischen Spannung von 10 Kilovolt (KV) und einer Netzfrequenz von 50 Hertz (Hz). Herzstück der Anlage ist die luftisolierte metallgekapselte Siemens-Mittelspannungsschaltanlage. Die PLUG-Übergabestation Land zu Schiff (PLUG) stammt vom französischen Hersteller NG3. Diese ist mit einer speicherprogrammierten Steuerung (PLC) ausgestattet, die mit der Schaltanlage in der Landstation kommuniziert. Vollautomatisch werden alle notwendigen Schaltvorgänge ausgeführt, die vom Schiff über die Schnittstelle übermittelt wurden. Bevor die Stromübergabe von Land an das Schiff erfolgt, prüft das System die korrekten Stecker- und Kabelverbindungen. Ist dies erfolgt, wird die Landstromverbindung zugeschaltet. Das Schiff synchronisiert sich mit der Landstromanlage, die die Bordversorgung übernimmt.
Neueste Kommentare