Scandlines recycelt Stahl von Neubauten

Anfang des Jahres übernahm Scandlines zwei nicht fertiggestellte Fähren für die Route Rostock – Gedser, deren Indienststellung für 2015 geplant ist. Scandlines hatte im Sommer die Fayard-Werft mit den umfangreichen Umbauarbeiten beauftragt. Damit aber die Fähren fertiggestellt werden können, muss zuerst jedoch das Gewicht stark reduziert werden. Grund hierfür ist das Flachwasser rund um den Hafen Gedser umso auch die maximale Ladekapazität zu erreichen. Das Gewicht beider Schiffskörper liegt derzeit mehrere hundert Tonnen über den ursprünglichen Planungen, so dass nun die dänische Werft FAYARD A/S, welche die Fertigstellung beider Schiffskörper verantwortet, unmittelbar mit dem Entfernen von mehr als 2.500 Tonnen Material begann, vorrangig auf dem Überbau.

Neubau für Scandlines ohne Aufbauten - Bildquelle: Scandlines/Peter Therkildsen

Neubau für Scandlines ohne Aufbauten – Bildquelle: Scandlines/Peter Therkildsen

Da es sich bei Eisen um eine knappe natürliche Ressource handelt, werden viele Tonnen des abgetragenen Materials recycelt. Diese Aufgabe übernimmt das international zertifizierte und in Odense ansässige Unternehmen H.J.Hansen Genvindingsindustrie A/S, welches über Europas größte Häcksler-Anlage zum Zerkleinern von Schrott verfügt, der anschließend nach Eisen, Kupfer, Kunststoff, Glas usw. sortiert werden kann. Das Ergebnis ist wiederverwertbares Eisen mit einer Reinheit von 99,15 Prozent. Dieser Vorgang spart mehr als eine Tonne CO2 je wiederhergestellte Tonne Eisen. Damit werden im Zuge der Fertigstellung beider Fähren 2.500 Tonnen CO2 eingespart, was den Emissionen von 1.075.000 Litern Benzin entspricht.

Es werden die Probleme hinsichtlich des Übergewichts der Schiffe in enger Kooperation zwischen Scandlines, FAYARD und H.J.Hansen zum Wohle der Umwelt und der weltweit knappen natürlichen Ressourcen gelöst. H.J.Hansen bewegt jährlich mehr als 1,5 Millionen Tonnen Altmaterial und hat sich für eine der umweltfreundlichsten Methoden zum Transport entschieden, nämlich den Seetransport. Viele Lagerflächen des Unternehmens befinden sich daher in Hafennähe, so auch der Lindø Industriepark, auf dessen Gelände sich die FAYARD-Werft befindet.

Zurückgewonnenes Eisen wird vom Lindø Industriepark aus weiter zu Stahlwerken in ganz Europa und Übersee verschifft, wo es wieder in neue Platten und Balken eingeschmolzen wird, um so beim Neubau von Gebäuden und Schiffen wieder zum Einsatz zu kommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert