Landstrom für Color Line in Kiel bis 2015
Kommt der Landstrom nun endlich nach Kiel oder nicht? Lange gab es nur Diskussionen über einen Landstrom-Anschluss für die Reederei Color Line im Seehafen Kiel. Bis Januar 2015 will die Reederei zusammen mit dem Seehafen Kiel nun endlich diesen Anschluss realisieren. Dies bestätigte Color Line, Geschäftsführer Jörg Rudolph gegenüber Fähren-Aktuell. Dazu wird sich die Reederei auch an den Kosten für den Landstrom im Hafen beteiligen. Laut Rudolph könnte man sich mit 50-60 Prozent an den Kosten für den Bau beteiligen, so hatte es Color Line auch schon in Oslo gemacht. Positive Signale kommen auch vom Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) der Anfang des Jahres bei Color Line zu Gast war.
Bislang scheiterte der Landstrom in Kiel und anderen Häfen am teuren Strompreis in Deutschland. Nun gibt es auch dafür bereits bei Color Line eine Lösung. Man wird Strom aus dem Harz von Wasserkraftwerken beziehen und pro Kilowattstunde 18 – bis 19 Cent zahlen. In Oslo zahlt Color Line für eine Kilowattstunde laut Angaben der Reederei nur 8 Cent. Durch die Landstromversorgung reduziert Color Line den jährlichen CO2-Ausstoß um 3.000 Tonnen. Stickoxide werden um 50 Tonnen reduziert, Schwefeldioxid um 2,5 Tonnen. Da der Landstrom in Oslo aus Wasserkraft gewonnen wird, sind Color Magic und Color Fantasy im Osloer Hafen damit faktisch klimaneutral.
„Die Landstromanlage in Oslo ist Beweis für unsere Innovationsfähigkeit, gerade in Hinsicht auf ökologische Aspekte“, so Geschäftsführer Jörg Rudolph.
Color Line ist zudem Norwegens erste Reederei, die den jüngst von ISO (International Organization for Standardization), IEC (International Electrotechnical Commission) und IEEE (Institute fo Electrical and Electronics Engineers) beschlossenen internationalen Standard für Landstromanlagen umgesetzt hat. Während der Liegezeiten benötigen Schiffe Strom für Licht, Klimaanlagen und technische Einrichtungen. In der Regel wird dieser Strom durch Dieselöl oder andere fossile Brennstoffe generiert. Bei der Verbrennung treten Emissionen, wie z. B. CO2, Schwefeldioxid und Stickoxid aus. Durch die landseitige Stromversorgung ist der Einsatz von Dieselmotoren nicht mehr nötig.
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